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Name, Herkunft, Ahnen, Geschichten

Der Name

Für den Familiennamen Klemme gibt es mehrere Deutungen:

  1. kann der Vorname Clemens zum Familiennamen Klemme geworden sein,

    da aber

  2. Clemens kein üblicher Vorname im evangelischen Ostwestfalen ist und vielleicht auch zu anderen Zeiten nicht war, kann auch das mittelhochdeutsche Wort für eine beengte Lage in Frage kommen (klem = eng, knapp, mangelnd). Daran erinnert auch der Satz von „in der Klemme sitzen“ oder die Klamm. Vielleicht ist dieser Familienname direkt im heutigen Kalletal entstanden - die Gegend ist sehr hügelig, und eine alte Ortsbezeichnung „Klemme“ oder „in der Klemme“ kann ich mir sehr gut vorstellen.

Die Herkunft

Klemmes gibt es wie Sand am Meer - im Lipperland in Ostwestfalen zwischen Bielefeld und der Weser. In anderen Gegenden Deutschlands überwiegt der Name Klemm oder Klemmer. Wahrscheinlich ist die Heimat aller Klemmes hier in Ostwestfalen zu suchen. Von hier aus gingen Klemmes in alle Welt - als Wanderarbeiter und Ziegelmacher Richtung Osnabrück und Bremen oder bis in die Niederlande, als Auswanderer in die USA.

Der gesicherte Ahnherr - Jobst Henrich Klemme - dieser Familie stammt aus Talle (heute Kalletal). Leider ist mit seinem Vater Herm Henrich Klemme, der angeblich 1731 in Brosen (heute Kalletal) geboren wurde, sehr schnell ein toter Punkt erreicht. Seinen Geburts- bzw. Taufeintrag habe ich bisher nicht finden können. Von seiner dritten Ehe (wie auch von der zweiten) existiert aber ein Heiratsprotokoll (wonach Hermann Henrich Klemme über keinen nennenswerten Besitz verfügt und eine minderjährige Tochter mit in die Ehe bringt). Bei der Heirat seines Sohnes in Barkhausen (heute Porta Westfalica) wird er auch Leibzüchter Krüger genannt.

Von Nicolas Rügge erfuhr ich folgendes:

Hermann Henrich Klemme aus Brosen wurde am 16.11.1731 in Hohenhausen (heute Kalletal) getauft. Er heiratete am 22.10.1756 in Talle die Witwe Catharina Elisabeth Höver geborene Koch aus Talle Nr.11 (Gastwirtschaft Alter Krug - existiert noch heute) und zog zu ihr. Nach ihrem Tod ging er am 29.10.1768 eine zweite Ehe mit Anna Ilsabein Krüger oder Nolte Harde aus Talle Nr.15 ein; als Leibzüchter dann am 8.8.1782 eine dritte Ehe mit „seiner verstorbenen Frauen Schwester“ Anna Sophia Catharina Nolte Harde, ebenfalls aus Talle Nr.15, Tochter von Hermann Henrich Krüger oder Noltens bzw. Nolte Harde (Stättename), der am 26.5.1773 mit 56 Jahren begraben wurde.

Volker Blattgerste hat mir diese Informationen gemailt:

1507 gab es in Brockhusen (Brosen, heute Kalletal) 13 Besetzungen, davon 4 Klemmen. Unsere Ahnen lebten auf dem Hof (Kolonat Nr. 7) im Volksmund genannt die „Töns- Klemmen“ (noch bis ca. 1900 üblich). 1614 gab es in Brockhusen 11 Höfe, davon 3 Klemmen und 1 Kötter Hans Klemme (Abgaben: Dokumente Staatsarchiv Detmold). 1563 waren in Brosen 10 Kolonate (Höfe), davon 3 Klemmen (Aus dem Buch „Kirchspiel Hohenhausen“ von W. Süvern, Seite 63). Der gesucht Hermann Heinrich Klemme ist in unserer direkten Ahnenreihe nicht zu finden. Zu der in Frage kommenden Zeit lebte auf dem Töns-Klemmen Hof Cord Heinrich Klemme (1703-1783) verheiratet mit Anna Katherina Hankemeier aus Hohenhausen . Aus dieser Ehe stammen 3 Söhne und 2 Töchter. Der Erbe des Hofes wurde Cord Heinrich Klemme (geb. 1746). Er heiratete Anna Margarete Elisabeth Rieke aus Bavenhausen. Aus dieser Ehe stammen 3 Kinder (2 Söhne, 1 Tochter). Erbe wurde Hermann Friedrich Klemme (1790-1832). Nach dem 30jährigen Krieg siedelten Abkömmlinge des Töns Klemme-Hofes auf leerstehenden Höfen in der Umgegend. Noch in späteren Zeiten bezogen Nolte Klemme am Winterberge, Cord Klemme in Heidelbeck, Arnd Klemme in Heidelbeck und Martin Saak zu Asendorf jährliche Kornrenten vom Stammhof.


Meine eigenen Forschungen haben folgendes ergeben:

Brosen - damals noch Brockhausen geschrieben - gehörte früher zur Kirchengemeinde Hohenhausen. Im Kirchenbuch ist aber kein im November 1731 geborener Hermann Henrich Klemme zu finden. Es gibt allerdings einige Familien, die diesen Hausnamen tragen. Die Geburt eines Hermann Henrich Klemmes wird 1728 verzeichnet, der Vater ist Henrich Klemme. Doch dieses Kind stirbt 1731. Denkbar ist durchaus, daß ein weiterer Sohn des Namen des verstorbenen Kindes erhielt. Der Pastor müßte dann aber den Eintrag vergessen haben oder das Kind wurde in einer anderen Gemeinde getauft. Der Hinweis auf Brosen mit dem angegebenen Taufdatum findet sich aber in einer Abschrift des Kirchenbuches (Karteikarten). Auch kommen Paten einiger Kinder Herm Henrichs aus Brosen, wo es etliche Klemmes gibt und noch heute ein Hof Klemme existieren soll. Möglicherweise lassen sich noch weitere Akten finden, die Hermann Henrich Klemme genauer identifizieren können und den Zusammenhang mit Brosen herstellen.

Solche Akten wie auch das Original des Taller Kirchenbuches befinden sich z.B. im Staatsarchiv Detmold. Ich bin ich auf folgende Hinweise gestoßen: Bei seiner ersten Ehe ist hinter dem Namen Hermann Henrich Klemme ein „aus Brosen“ vermerkt. Bei der 1759 geborenen Tochter ist unter anderem eine Anna Ilsabein Klemme aus Brosen Patin, bei dem 1761 geborenen Sohn ein Henrich Klemme aus Brosen. Seine erste Frau wiederum („Cathrina Elisabeth Klemme, Krügersche in der Talle“) ist 1761 gemeinsam mit Anna Ilsabein Schnülle aus Hohenhausen Patin bei einer Tochter von Jost Henrich Klemme aus Brosen. Bei seiner zweiten Ehe wird Hermann Henrich Klemme als Pächter in der Niederntalle genannt. Paten bei einer 1771 geborenen Tochter aus dieser Ehe sind Anna Ilsabein Schnülle aus Hohenhausen sowie Anna Maria Klemme aus Brosen.

In der Sammlung Brenker (D77 Nr. 103 Kle - Klo) wird für den fraglichen Zeitraum ein Klemme-Hof in Brosen Nr. 6 mit dem Beinamen Henrich-Klemme genannt. Besitzer war Henrich Klemme, der Sohn des Meiers Henrich Klemme und Anna Maria Hanke. 1725 heiratete er Anna Ilsabein Sandermann, die Tochter von Hans Hermann Sandermann und Margreta Meier aus Selsen. 1725 wird ein Sohn Henrich geboren, 1736 ein Sohn Hans Hermann. Erster heiratet eine Anna Maria Ilsabein Edler, letzter eine Frau aus Hohenhausen und nimmt den Familiennamen Schnülle an. Der von mir gesuchte Hermann Henrich Klemme paßt in diese Familie. Seine Eltern Henrich und Anna Ilsabein Klemme wären dann die im Taller Kirchenbuch erwähnten Paten. Seine Schwägerin Anna Ilsabein Schnülle wiederum wäre dann die Patin sowohl in Talle als auch in Brosen und seine Schwägerin Anna Maria (Ilsabein) Klemme wäre ebenfalls die in Brosen genannte Patin.

Diesen Zusammenhang bestätigen in Detmold lagernde Gerichtsakten. Als Hermann Henrich Klemme zusammen mit seinem Schwiegervater Hermann Henrich Klocke des Schafdiebstahls angeklagt wurde, kamen zwei Brüder (Klemme aus Brosen und Schnülle aus Hohenhausen) und hinterlegten eine Kaution.

Doch in Talle selbst bleiben noch etliche Fragen offen. Das Kirchenbuch ist schlecht geführt, die Namen wechseln (siehe Familie Nolte oder Krüger oder ...) oder sind doch immer wieder dieselben, so daß Personen nicht sicher identifiziert werden können.

In Brosen soll es heute zwar noch die Höfe der Familie Klemme geben, aber keine namentlichen Vertreter mehr. Dabei wird der Klemme-Hof in Bosen bereits 1422 erwähnt. In diesem Jahr verkaufen die Brüder von der Berg eine Rente in Höhe von vier Schillingen von „Klemmen Hofe to Brokhusen“ an einen Lemgoer Bürger. Somit sind die Klemmes (zusammen mit den Familien Höfer, Rumbke, Saak und Stock) ein altes Bauerngeschlecht aus Brosen. Der Hof Brosen Nummer 6 ist wahrscheinlich vom Erbhof Klemme aus gegründet worden, in diesem Zusammenhang wird ein Sander Klemme erwähnt. 1614 wird dann als Besitzer ein Vollspänner Hans Klemme genannt, der 100 Morgen Land besitzt und an Abgaben 87 Scheffel Korn, 2,5 Reichsthaler und 52 Spanndienste leisten muß. (Quelle: Süvern, Das Kirchspiel Hohenhausen)

In den lippischen Landschatzregistern tauchen die Klemmes in Brosen vermehrt auf. Für 1588 wird nur Henneke Klemme erwähnt, der 1 Gulden zahlen muß. 1607 sind es dann bereits vier abgabenpflichtige Klemmes: Henneke Klemme und Cort Klemme zahlen jeweils 1,5 Gulden, Herman und Hinrich Klemme jeweils 2 Gulden. (Quelle: Stöwer, Die ältesten lippischen Landschatzregister)

Denkbar ist, daß sich hinter Cort, Herman und Henrich Klemme die Söhne des Henneke Klemme verbergen, und daß dieser seinen Hof um 1600 unter seinen Söhnen aufteilte.

Sein möglicher Nachkomme Jobst Henrich Klemme taucht 1825 in Barkhausen auf. Am 18.12.1825 heiratet er in erster Ehe Justine Caroline Schnier, die Tochter von Johann Heinrich Schnier von der Stätte Barkhausen 36. Justine Caroline Klemme stirbt früh; von den gemeinsamen Kindern überlebt wahrscheinlich keines. Bei seiner zweiten Ehe am 25.08.1833 wird Jobst Henrich Klemme dann als Jobst Heinrich Schnier geb. Klemme, Colon auf Nr. 36 zu Barkhausen, im Kirchenbuch eingetragen. Er heiratet die 19jährige Justine Louise Ilsabe Ahrensmeyer (Taufname: Engel Louise Christine Ilsabe), die Tochter des Colons Heinrich Christian Ahrensmeyer aus Aulhausen 15. Die Familie taucht auch unter dem Namen „Neuhaus“ im Kirchenbuch auf. Ein Sohn aus dieser Ehe (Friedrich Hermann Heinrich Klemme, der 1871 am deutsch-französischen Krieg teilgenommen hat, worauf eine Tafel in der Barkhauser Kapelle hinweist) wird der Erbe. Der Namenswechsel von Klemme in Schnier (Namen der Stätte) bleibt also nicht erhalten.

Das genannte Grundstück liegt am Hang des Wiehengebirges unterhalb des Kaiser-Wilhelm-Denkmals und befindet sich in einem Teil noch heute im Familienbesitz. Früher wohnten hier die Brinksitzer - kleine Bauern auf schlechtem Ackerboden am Hang oder Waldrand. Im Urbar von 1682 wird die Stätte noch unter der Nr. 37 geführt: „`Hanß Schneider´ ist verstorben und wird die Stätte seine Tochter annehmen, gehören 12 Morgen Land dazu und 1 Garten. Gibt ans Amt: 3 Groschen Holzungsgeld. Randbemerkung: auch 3 Groschen für ein Huhn oder das Huhn in natura, 2 Groschen Kühegeld, 1 Groschen Wiesengeld. 3 Groschen dem Holzer, trägt Briefe und tut Landfolge. Contribution weiß von nichts. Ans Domkapitel: von 2 ½ Morgen Land das `4. Schock´ oder 2 Taler 4 Groschen. 2 Scheffel Roggen, 1 Scheffel Gerste und 1 Scheffel Hafer Zinskorn.“ Auch an die Kirche und Schulgeld mußte gezahlt werden. Hier weiß die Abschrift: „Nr. 37 `Johann Schnieder´gibt H. Mag. `Elers´ in Minden 3 Mariengroschen Opfer, oder Eier dafür, dem Schulmeister zu Barkhausen 12 Mariengroschen jährlich und 1 Spint Roggen.“ Abgaben für die Barkhauser Kapelle werden nicht aufgeführt. (Quelle: Visitationsregister der Vogtei Berg und Bruch von 1682, Abschrift von Fritz Klausmeier im Kommunalarchiv Minden – KAM, X119)

Übrigens heiratet wahrscheinlich auch ein älterer Bruder Jobst Henrichs nach Barkhausen. Es ist der 1783 geborene Johann Heinrich Klemme, der u.a. als Johann Heinrich Rolfsmeyer, geb. Klemme, Barkhausen Nr. 33, im Kirchenbuch genannt wird. Diese Stätte ist heute die Gaststätte „Waldkrug“ in Barkhausen.

Eine längst verstorbene Großtante meinte einmal sinngemäß, daß in Barkhausen doch alle miteinander verwandt wären und innerhalb der Verwandtschaft geheiratet hätten. Aber obwohl viele meiner Vorfahren aus Barkhausen und der näheren Umgebung kommen, habe ich noch keine „Inzucht“ in der direkten Linie entdecken können. Einen guten Überblick über die damaligen Höfe gibt das alte Barkhauser Kapellenbuch (1706 - 1840, Microfiche im Landeskirchenarchiv in Bielefeld, Batch-Nummern der Mormonen: M990041, J990041, K990041), das z.T. zusätzlich zum Kirchenbuch der für die Landgemeinden zuständigen Martini-Kirche in Minden geführt wurde - oder umgekehrt.

Der Name Klemme ist heute übrigens nur noch durch meine Eltern in Barkhausen vertreten. Auch Rolfsmeyers gibt es dort. Ein familiärer Zusammenhang müßte aber noch untersucht werden.

Die Ahnen

Die Ahnen dieser Familie Klemme stammen zum größten Teil aus dem Kreis Minden-Lübbecke in Ostwestfalen. Verzweigungen reichen in das Gebiet zwischen Hamburg, Bremen, Dümmer See und Verden an der Aller (die Vorfahren der Anna Klemme geborene Horn) oder bis nach Südlengern bzw. dem heutigen Bünde (die Vorfahren der Frieda Rüter geborene Brune) und Halle bei Bielefeld (die Vorfahren der Anna Sophia Cramer). Ein Ausreißer kommt aus Nette (heute Dortmund) bzw. Göppingen (der Großvater des Friedrich Wilhelm Ehmann, Mitte des 19. Jahrhunderts Schneider in Minden), ein anderer aus dem ehemaligen Baden-Durlach bzw. der Schweiz (die Vorfahren des Ludwig Krieger oder Ludwig Krüger). Möglicherweise kommt ein anderer Vorfahr (Wolter Gronow, angeblicher Ahnherr der Familie Groneweg in Lemförde) aus England, so will es jedenfalls die Familiengeschichte wissen.

Die hier veröffentlichten Daten sind das Ergebnis jahrelanger Suche in Archiven, Kirchenbüchern, Ortssippenbüchern u.ä. sowie der Hilfe anderer AhnenforscherInnen (z.B. Herr Erler mit Informationen über die Familie Krieger, Herr Falldorf mit Informationen zur Familie Falldorf, Herr Groneweg und Herr Ludger van Husen mit Informationen über die Familie Groneweg, Frau Holtkamp mit Informationen über die Familie Wulff, der verstorbene Herrn Helmut Riechmann, der die Kirchenbücher von Bergkirchen und Hartum veröffentlichte, und vielen mehr) und des Internets. Allen ehemaligen und zukünftigen HelferInnen vielen Dank!

Die Geschichten

Wo sonst nur Fürsten und Könige erwähnt werden, machen die eigenen Vorfahren das Leben der einfachen Leute wie Handwerker, Bauern und Heuerlinge plötzlich wichtig und interessant. Die einen waren als Soldaten im Krieg oder starben im Kindbett, die anderen setzten ihrem Leben selbst ein Ende, die einen wanderten viele hundert Kilometer, um Arbeit zu finden, die anderen wanderten viele hundert Kilometer, um anderswo seßhaft zu werden. Die einen waren dem König zu eigen, die anderen brachten von ihren Reisen Schätze mit. Einige dieser Geschichten werden hier erzählt.

Das Vorhaben

Auf diesen Seiten sollen alle Angehörigen der Familie Klemme eine Heimat erhalten! Bitte besuchen Sie das Forum, wenn Sie Klemmes unter Ihren Vorfahren haben!

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