Heimat Hille

Home


Klemme-Forum


Gästebuch







Familie Klemme

Namen und Orte

Ahnen

Hille

Geschichten

Links









Heimat Hille

Hiller Höfe

Familie Engelage



Mein Heimatdorf

Hille ist mein Heimatdorf. Hier bin ich geboren. Hier ist ein großer Teil meiner Familie und Vorfahren zu Hause gewesen. Als Tochter von Rüters Luise und als Enkelin von Brunen Frieda war und bin ich alten Hillerinnen und Hillern ein Begriff. Sie wissen, wer zu meiner Familie gehört und was meine Familie beruflich oder privat macht. Und die meisten kennen auch Klemmen Werner, meinen nach Hille geheirateten Vater, der auf der Hochzeit vieler Hiller Brautpaare Musik gemacht hat.

Diese Zeit geht jetzt zu Ende. Ich habe in Hille noch die Grundschule Hille-Nord besucht, bin aber dann nach Minden auf das Gymnasium gegangen und mit 13 Jahren mit meiner Familie von Hille nach Barkhausen gezogen. Die Besuche in Hille wurden spärlich. Hille selbst hat sich besonders in den letzten Jahren gewandelt. Neubaugebiete sind entstanden, Familien von außerhalb Hilles zugezogen, nur noch die älteren Leute sprechen das Hiller Platt. Niemand pflügt mehr sein Feld mit dem Pferdepflug, wie seinerzeit „Onkel Wittemeier“, den ich im Feld besucht habe, um den Max zu streicheln und vielleicht einmal aufsitzen zu dürfen. Das alte Handwerk, wie z.B. das Zigarren machen, von dem meine Familie lange lebte und das meinen Urgroßvater Brune als Werkmeister nach Hille führte, wird höchstens noch zu Mühlentagen vorgeführt. Alte Häuser und Höfe sind verschwunden. Supermärkte und Schulzentren machen sich auf den Feldern breit. Und auf der Straße vor meinem Geburtshaus empfiehlt sich nicht mehr, Rollschuh zu laufen oder Federball zu spielen.

Trotzdem bleibt es mein Hille, ich bin wieder öfter dort und versuche, Hiller Platt zu lernen. Zusammen mit Engelages Wilma (Wilma Tiemann, geborene Engelage), einer Cousine meiner Oma, erforsche ich unsere und meine Hiller Vorfahren.

Hille geografisch und touristisch

Die Großgemeinde Hille gehört heute zum Kreis Minden-Lübbecke im Osten Nordrhein-Westfalens. Diese Gegend wird auch Ostwestfalen genannt. Der Kreis grenzt an Niedersachsen. Der Südteil der Großgemeinde liegt an den Hängen des Wiehengebirges (höchster Punkt: 251 m), der große Rest in der norddeutschen Tiefebene (tiefster Punkt: 45,7 m). Der Wind hat hier freie Bahn (von Nord nach Süd genau 15,4 km und von Ost nach West 11,8 km durch Hille), wovon alte Windmühlen und neue Windräder zeugen. Der Kreis Minden-Lübbecke nennt sich auch Mühlenkreis und lädt an den sogenannten Backtagen z.B. zur Südhemmer Mühle. Dann fährt auch der Museumszug nach Hille. Zwischen Mittellandkanal und Berg liegt das große Hiller Torfmoor, in dem noch Mitte des 20. Jahrhunderts Torf gestochen wurde. Heute ist das Moor geschützt und lädt zum Wandern ein.

„Hahlen, Hartum, Hille – da geht der Mond so stille“

Geschichte Hilles

„Hahlen, Hartum, Hille – da geht der Mond so stille.“ Von wem dieser Spruch ist, weiß ich nicht. Ich habe ihn von meiner Mutter gehört. Er drückt wahrscheinlich spöttisch aus, was die Städter von den Dörfern hielten. Ein Spruch über die Hiller lautet. „Schlau`en daut, hai es en Hieler. Tuck`en nau einen, hai rörget sik nau.“ Dabei wird Hiller mit einem sehr langem „i“ gesprochen – eben wie Hieler. Übersetzt heißt das Ganze: „Schlag ihn tot, er ist ein Hiller. Gib ihm noch einen, er regt sich noch.“ Die alten Hiller waren wohl nicht klein zu kriegen und die Hiller Nachbarn nicht immer gut auf diese zu sprechen. Bei Dorffesten soll es ja regelmäßig zu Prügeleien zwischen den einzelnen Dorfjugenden gekommen sein.

Hille ist ein altes Dorf. In geschichtlicher Zeit gehörte es politisch immer nach Minden – früher aber z.B. zum Fürstentum Minden (zuletzt preußisch) als Teil der Vogtei auf der Börde im Amt Petershagen. Die Bauern waren meist (leib)freie Bauern. Alte Hiller Flurbereiche sind Birkenfeld, Bohlen, Burthun, Glinst, Hauphof, Haupwisk, Heide, Höfen, Horst, Horstbohlen, Loge, Poggenbruch, Ritterbruch, Seltmoor, Tannengarten und Uphoff. Im weiteren Umkreis liegen Brennhorst, Bollacken, Neuenbaum, Wittloge oder Mindenerwald.

Hier einige Daten aus der Hiller Geschichte:

1170

wird der Ortsname Hille zum ersten mal erwähnt.

1221

gibt es in Hille ein Kirche oder Kapelle.

1400- 1500

gibt es in Hille wahrscheinlich 77 einzelne Hofstätten, von denen die meisten im heutigen Dorfkern oder im „Riederbruch“ (Ritterbruch) liegen. Als große Höfe gehören der heutige Reimlers Hof (früher Kirchengut, dann Vossenhof bzw. von Oeynhausenscher Hof) und der Meierhof (beim Timpen) dazu.

1523

wird der westliche Teil der heutigen Hiller Kirche gebaut.

1550

wird die Reformation in Hille eingeführt.

1564

bekommt Hille das Marktrecht.

1662

wird im Ortsteil Bramhorst (Brennhorst) eine Außenschule eingerichtet. Eine Dorfschule besteht bereits.

1682

werden 203 Höfe oder Stätten im Hiller Urbar genannt, mit dem Vossenhof sind es 204. Einige Höfe bestehen allerdings nur aus Gartenland oder Wiese.

1721

wird die Hiller Brennerei gegründet.

1726

beginnt das älteste Hiller Kirchenbuch.

1750 - 1752

wird der östliche Teil der Hiller Kirche gebaut.

1752

entsteht das Hiller Höferegister. Von den 203 Höfen von 1682 werden 167 genannt.

1787

gibt in Hille 101 Heuerlinge.

1801

wird der heutige Kirchturm der Hiller Kirche gebaut.

1809 - 1815

gehört Hille zum französisch besetzten Westfalen bzw. zum Königreich Westfalen und erhält als Kanton Hille eine Mairie (Bürgermeisterei).

1809

hat Hille 1982 Einwohner.

1815

wird Hille wieder selbständige Gemeinde.

1818

hat Hille 2100 Einwohner.

1828

werden in einer Grundsteueraufnahme 397 Hausnummern genannt.

1843

gehört Hille zum neu gergündeten Amt Hartum.

1843

hat Hille 2992 Einwohner.

1847

ist die Ernährungslage nach Mißernten und Kornmangel sehr schlecht.

1847

gab es in Hille 350 Grundbesitzer und 182 Heuerlingsfamilien.

1851

wird die Grenze zwischen Hille und Südhemmern reguliert. Einige Häuser gehören nun zu Südhemmern.

1867

hat „Hille Dorf“ 325 Wohnplätze mit 1943 Einwohnern. Dazu kommen die Brennhorst mit 54 Wohnplätzen und 294 Einwohnern, Neuenbaum mit 48 Wohnplätzen und 266 Einwohnern, Gut Mindenerwald mit 2 Wohnplätzen und 26 Einwohnern, Gut Neuenhof mit 2 Wohnplätzen und 14 Einwohnern sowie Wieckriede mit 3 Wohnplätzen und 26 Einwohnern.

1871

hat Hille 2371 Einwohner.

1886

bringt die Zigarrenindustrie neue Arbeitsplätze nach Hille.

1903

fährt die Mindener Kreisbahn bis Hille.

1911 - 1915

wird der Mittellandkanal durchs Hiller Moor gebaut.

1925

hat Hille 2988 Einwohner.

1936

hat Hille eine Fläche von 16 756 Morgen.

1939

hat Hille 3111 Einwohner.

1946

hat Hille 4280 Einwohner, darunter viele Flüchtlinge, die später wieder fortziehen.

1952

bekommt Hille ein Gemeindewappen: 3 Moorkolben weisen auf die Bedeutung des Moores hin. (Inzwischen sind für die Gemeinde Hille die Flügel einer Mühle dazu gekommen.)

1955

hat Hille 3977 Einwohner.

195?

wird in Hille ein Heuerlingshaus abgerissen, das 1685 erbaut worden war.

1966

werden in Hille Straßennamen mit den dazugehörigen Hausnummern eingeführt, die die über 800 Hausnummern ersetzen.

1966

gibt die Spar- und Darlehenskasse Hille ein Hauseigentümer-Verzeichnis heraus, das sowohl die alten Hausnummern und Hiller Beinamen als auch die neuen Straßennamen und Hausnummern enthält.

1973

wird Hille Großgemeinde. Hille besteht jetzt aus den Dörfern Hille, Hartum, Nordhemmern, Südhemmern, Holzhausen, Eickhorst, Rothenuffeln, Oberlübbe und Unterlübbe, ist insgesamt 103,81 qkm groß und hat 15540 Einwohner. Hille selbst hat 41,88 qkm und 3787 Einwohner.

1978

hat Hille 3819 Einwohner.

1988

nimmt die Abfallentsorgungsanlage Pohlsche Heide den Betrieb auf. Da die durche einen Dioxinskandal bekannte Mülldeponie Münchehagen nicht weit entfernt von Hille liegt, hatte es zuvor Proteste gegeben.

1989

nimmt die Gesamtschule Hille den Schulbetrieb auf.

2000

hat die Großgemeinde Hille 16 776 Einwohner auf einer Fläche von 102,99 qkm.


Quellen: „Heimat Hille“, Gemeinde Hille 1981 - www.Hille.de

Nach oben